Details zu den Werkstoffen
Komponenten
Werkstoff
Glasfasern
Ausführungsvarianten von AR-Glasfasern
Für die Verwendung in Glasfaserbeton kommen ausschließlich alkaliresistente Glasfasern (AR-Glasfasern) zum Einsatz, da andere Glasarten im alkalischen Milieu der Zementmatrix nicht ausreichend beständig sind.
Abhängig von der Verarbeitungsart werden die AR-Glasfasern als geschnittene Fasern, als Roving oder in Form von Textilien eingesetzt.
Beim Gieß-, Extrusions- oder Injektionsverfahren werden bereits vorgeschnittene Fasern mit einer Länge von max. 24 mm der Matrix beigemischt.
Im Spritzprozess werden üblicherweise Rovings verarbeitet, die unmittelbar im Spritzkopf auf die gewünschte Länge von 24 – 50 mm geschnitten werden.
Beim textilbewehrtem Beton werden AR-Rovings oder textile Gewebe oder Gelege aus AR-Glas verarbeitet.
Aufgrund ihres definierten Durchmessers von ≥ 13 µm gelten alle für Glasfaserbeton verwendeten textilen Fasern in gesundheitlicher Hinsicht als unbedenklich.
Werkstoff
Matrix
Ausgangsstoffe wie bei Normalbeton
Die Rezepturen sind herstellerspezifisch und auf den jeweiligen Produktionsprozess abgestimmt. Für den standardmäßigen Gieß- oder Spritzprozess werden auch vorproduzierte Matrizes angeboten, denen nur noch Wasser und ggf. Zusatzmittel zugegeben werden müssen.
Grundsätzlich wird zwischen rein mineralischen und polymermodifizerten Matrizes unterschieden.
Werkstoff
Befestigungstechnik
Abhängig von der Herstellungsart des Bauteils und den bauseitigen Randbedingungen stehen verschiedene Methoden der Befestigung zur Verfügung:
- Hinterschnittbohrungen oder durchgehende Bohrungen für Befestigungsmittel
- Einlegen von Befestigungsteilen während des Herstellungsvorgangs
- Elementrückseitige Verklebung auf Unterkonstruktionen
Hinterschnittanker
Der KEIL Hinterschnittanker für die verdeckte Befestigung von dünnwandigen Platten wird aus rostfreiem Edelstahl gefertigt. Seine auf das KEIL Hinterschnittbohrloch abgestimmte Geometrie gewährleistet die spreizdruckfreie Befestigung in allen gängigen Plattenmaterialien, verbunden mit einer hohen Montagesicherheit.
Je nach Plattendicke oder erforderlicher Tragkraft stehen Anker mit unterschiedlichen Setztiefen (hs) zur Verfügung. Das wegkontrollierte Setzen des Ankers erfolgt bei allen Plattendicken schnell, einfach und sicher mit dem abgestimmten KEIL System: Anker, Plattenhalter und KEIL Sperrzahnschraube mit integrierter Schraubensicherung.
Nur zwei Teile (Ankerhülse und Schraube) sind für die sichere Befestigung erforderlich. Weitere Einschraubteile für den KEIL Hinterschnittanker sind verfügbar.
Durchsteckmontage
Sichtbare Befestigungen sind eine wirtschaftliche Befestigungslösung und können gleichzeitig als Gestaltungsmittel eingesetzt werden. Die Befestigung der GFB-Elemente erfolgt hierbei mittels Schrauben oder Nieten.
Einlageteile
Eine weitere Methode für die Befestigung von GFB-Elementen sind Einlageteile, die bereits im Zuge des Herstellungsprozesses in das Bauteil integriert werden. Dies können etwa Bewehrungsstäbe oder Verankerungsbauteile sein.
Klebetechnik
Zu den gängigen Befestigungsmethoden zählt auch das Verkleben von GFB-Elementen auf bauseitiger Unterkonstruktion bzw. tragfähigem Untergrund. Dabei werden spezielle auf Material und Untergrund abgestimmte Kleber eingesetzt.
Beim Verkleben statisch beanspruchter Bauteile dürfen nur zugelassene Systeme verwendet werden, für die nachgewiesen ist, dass sie eine dauerhafte Befestigung der Bauteile sicherstellen. Das Verkleben muss unter definierten Klimabedingungen ausgeführt werden.
Bei Bauteilen ohne tragende Funktion kann mit geeigneten Klebern eine elastische Lagerung des Bauteils erreicht werden, so dass Dehnungen aus Temperatur und Feuchte aufgenommen und Zwängungen weitgehend reduziert werden.
Werkstoff
Anlagentechnik
Für die Herstellung von Glasfaserbeton und textilbewehrtem Beton ist i.d.R. eine besondere Anlagentechnik erforderlich.
Vormischverfahren
Spritzverfahren
Verarbeitung von Textilien
Die Herstellung von textilbewehrtem Beton erfolgt entweder im Spritzverfahren durch Einlaminieren der textilen Gewebe von Hand oder auf semi-/vollautomatischen Anlagen durch lageweisen Einbau von Matrix und Textilgeweben. Formteile lassen sich beim letztgenannten Verfahren i.d.R. nur durch zusätzliche Arbeitsschritte realisieren, z.B. durch Verformung der vorgefertigten Anlagenprodukte im frischen Zustand und/oder Einsatz spezieller Schalungen.
Weitere Informationen
Werkstoff
Werkstoffarten
Glasfaserbeton
(GFB)
Ein Verbundwerkstoff, bei dem die Glasfasern die Funktion einer Bewehrung übernehmen.
Textilbewehrter
Beton (TBB)
Hoher Wirkungsgrad der Bewehrung durch spezielle Konzentration und Positionierung der Glasfasertextilien.
Fasermodifizierter
Beton (FMB)
Verhinderung der Rissbildung durch Aufnahme der Umgebungszugkräfte.